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Die Wortschöpfung "Smombie" ist bereits bei vielen Menschen bekannt. Die Kombination der Wörter "Smartphone" und "Zombie" hat die neue digitale Generation geprägt. Ein Smombie benutzt ständig sein Handy und tut sich deshalb schwer, seine Umwelt wahr zunehmen. Diese zwanghafte ständige Überprüfung des Handys hat es bereits den Preis als Jugendwortes des Jahres in Deutschland erhalten. Bekannt wurde das Wort "Smombie" 2010, als es von Langenscheidt (einem Verlag) das erste Mal verwendet wurde.
Die einfache selbstständige Überprüfung, kann manchmal demotivierend sein. Ein Artikel aus WELT online hat diesbezüglich ein passendes Beispiel bei Konzerten aufgeführt. Menschen lieben es den Musiker*in live zu sehen, jedoch nehmen die Störungen durch die Smartphones rapide zu. Leuchtende Bildschirme und das ständige Profilieren mit Selfies haben das Erlebnis nachhaltig geändert. Das Teilen von einem Erlebnis über die Social-Media-Kanäle findet bei vielen Menschen einen Widerspruch, da die eigentliche Sache, die Musik, immer mehr in den Hintergrund gerät. Ein klassischer Zwiespalt unserer digitalen Generation. Die ersten Entertainer haben bereits einen Gegentrend geschaffen, wie z.B. der US-Rapper Macklemore, der seine Fans immer häufiger bittet, die Handys beiseite zu legen, um die Show zu vollends zu genießen.
Das zweite Beispiel kommt aus dem Nahverkehr. Die ständige Bereitschaft erreichbar zu sein und der steigende soziale Druck kann Menschen in Ihrem Handeln einschränken. Hat man in früheren Jahren immer noch gerne eine Zeitung oder ein Buch während einer Zugfahrt oder in einem Flug gelesen, so werden Nachrichten versendet, Instagram gecheckt und magisch anziehende Handy-Games gezockt. Die Wahrnehmung der Umwelt und ein mittmenschlicher Kommunikationsaustausch leidet massiv darunter. Kurze Konversationen und der soziale Austausch wird daher ein immer wichtiger Skill in der Zukunft.
Das dritte Beispiel haben wir aus dem Sportbereich genommen. Vor geraumer Zeit ist Sport noch ein Teil unseres Überlebens gewesen, heutzutage ist es eher ein Statussymbol. Vom Jäger zum Poser und somit vom Überleben zum Angeben. Die digitale Welt unterhält uns während der Sporteinheiten mit Musik, Podcasts, Nachrichten etc. und durch Instagram, YouTube und Co. werden diese Trends weiter befeuert. Insgesamt ist die Anzahl der Fitnessstudios, ebenso wie die Anzahl der geteilten Fotos auf Social Media, gestiegen. - Dieser Trend wurde durch Corona noch einmal bekräftigt. Das Problem dahinter ist der Zwang, sich ständig miteinander zu vergleichen. Es werden Schönheitsideale verfolgt, die weder für Körper noch Geist gesund sind. Es ist sogar so weit gekommen, dass vogue auf dieses Problem bereits hingewiesen hat. Diese ständige Form von der Suche von Bestätigung kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen:
Um nur einige von vielen Problemen beim Namen zu nennen.
Digital Detox Fun Fact:
Wofür schämt man sich heutzutage, was man selber früher gemacht hat? Stellt diese Frage einmal in euren Bekanntenkreis und einige werden mit modischen Fehltritten argumentieren, andere werden vielleicht auf den ersten Liebes-Fauxpas hinweisen ... Bei der Recherche dieses Beitrags sind wir auf einen Hinweis gestoßen, welcher von Felix Lohbrecht (deutscher Comedian und Podcaster) gemacht wurde: "Die Jugendlichen von heute werden sich in Zukunft darüber schämen, was sie so alles ins Internet gestellt haben." Vielleicht daher und vielleicht gerade deshalb kann zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Digital Detox nicht schaden. In diesem Zusammenhang muss man nochmals erwähnen, eine Gesellschaft wird nicht mehr ohne digitaler Technik auskommen, aber eine individuelle Benutzung kann erlernt und gesteuert werden. Vielleicht hilft es auch einfach, dass Menschen wieder miteinander kommunizieren oder dass ein gesundes Bewusstsein wieder gestärkt wird. Es handelt sich daher nie um ein Verbot, sondern um eine effektive Zeitnutzung.